CBD und THC sind beides Cannabinoide der Hanfpflanze. Sie unterscheiden sich jedoch in ihrer chemischen Struktur und damit verbunden in ihren Effekten. Als bedeutendster Unterschied gilt der Einfluss der Cannabinoide auf die Psyche: THC wirkt psychoaktiv, CBD nicht. Weitere Unterschiede betreffen unter anderem die Rechtslage.

So gleich und doch so unterschiedlich

Haben Sie sich schon einmal gefragt, was es mit CBD und THC auf sich hat? Oder wieso bei Ihrem CBD Öl die Angabe THC-frei dabeisteht? Cannabidiol, kurz CBD, und Tetrahydrocannabinol, auch bekannt als THC, sind die am umfassendsten erforschten und bekanntesten Cannabinoide der Hanfpflanze. Auch wenn beide aus derselben Pflanze stammen, weichen sie in Hinblick auf ihre Effekte stark voneinander ab. Die Unterschiede bestimmen über Einsatz und Legalität.

Aus diesem Grund ist es umso wichtiger, zwischen den beiden Cannabinoiden differenzieren zu können – denn der negative Ruf von THC gilt so gar nicht für CBD. Wird THC hauptsächlich mit Marihuana und den berauschenden Zuständen der Hanfpflanze in Verbindung gebracht, ist CBD für sein unterstützendes Potenzial für das Wohlbefinden bekannt. Lesen Sie weiter, um mehr über die Cannabinoide zu erfahren.

Die Unterschiede zwischen CBD und THC im Überblick

Die Eigenschaften der Cannabinoide sind teilweise so unterschiedlich wie Tag und Nacht. Folgend ein Überblick über die wichtigsten Abweichungen:

CBD

THC

Nicht psychoaktiv/berauschend Wirkt psychoaktiv/berauschend
Frei erhältlich Unterliegt dem Betäubungsmittelgesetz (ausgenommen medizinisches THC)
Gilt laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) als sicher [1] Wirkung auf das Zentralnervensystem -> Negative Effekte nach dem Konsum auf das Benutzen von Maschinen & Führen von Fahrzeugen
Von der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) erlaubt [2] Auf der Liste verbotener Substanzen der WADA

Video: THC vs. CBD! Was ist der Unterschied?

Unterschiedliche Effekte

CBD und THC beeinflussen den menschlichen Körper über das sogenannte Endocannabinoid-System– ein komplexes Netzwerk, das den gesamten Körper durchzieht und aus Rezeptoren und (Endo-)Cannabinoiden besteht. CBD übt über dieses System vielfältige, unterstützende Einflüsse auf das Wohlergehen aus, ohne berauschende Effekte. Der hohe Entspannungsfaktor steht im Vordergrund.

THC hingegen wirkt psychoaktiv. Durch die berauschenden Eigenschaften werden Konzentration, Denkfähigkeit, Bewegung und die allgemeine Koordination beeinflusst. Die Teilnahme am täglichen Leben ist dadurch eingeschränkt, beispielsweise durch die verminderte Reaktionszeit. Ein erhöhtes Unfallrisiko ist eine der Folgen[3].

Rechtliche Lage

Ein weiterer, besonders entscheidender Punkt, der die Cannabinoide deutlich voneinander unterscheidet, ist der rechtliche Status. Dieser ist meistens länderspezifisch, aber es gibt rechtliche Übereinstimmungen vor allem in Europa. CBD ist unter bestimmten Voraussetzungen in vielen Ländern frei verkäuflich und legal, da es aus Nutzhanfpflanzen mit geringem THC-Gehalt gewonnen wird.

THC ist hingegen in den meisten Ländern verboten. Seit 2017 ist Marihuana in einigen Ländern, darunter Deutschland, für die rein medizinisch-therapeutische Behandlung von Erkrankungen erlaubt. Damit man CBD Produkte legal erwerben kann, ist es notwendig, dass der THC-Wert unter der in den meisten Ländern gesetzlich erlaubten Grenze von 0,2 % THC liegt. Je nach Land kann der vorgegebene Grenzwert variieren.

Allgemein ändert sich die Rechtslage bei Hanf- und Cannabisprodukten häufig. Über aktuelle Herausforderungen im Erwerb und Vertrieb von Hanf und CBD Produkten berichtet Rechtsexperte Kai Niermann im Artikel „Ist CBD legal?“.

Sicherheitsprofil

Im Vergleich zu THC besitzt CBD ein allgemein gutes Sicherheitsprofil, wie die Weltgesundheitsorganisation WHO in ihrer offiziellen Konferenz im Jahr 2018 in Genf bekannt gab. Auch die WADA, die Welt-Anti-Doping-Agentur, hat sich dem angeschlossen und CBD von der Liste der verbotenen Substanzen gestrichen. Cannabidiol kann somit von Spitzensportlern zur Regeneration und Leistungsförderung legal eingesetzt werden – THC nicht.

Einnahme

CBD Extrakte werden meist zu CBD Ölen, Kapseln, Nahrungsergänzungsmitteln und Pflegeprodukte weiterverarbeitet. Diese können praktisch und unkompliziert in den Alltag integriert werden. Weniger diskret ist der Konsum von THC: Das Cannabinoid wird in den meisten Fällen geraucht – mit nachteiligen Auswirkungen auf die Gesundheit.

Doch wie kann es sein, dass zwei Stoffe, die aus derselben Pflanze kommen so unterschiedliche Effekte besitzen? Um diese Frage zu beantworten, müssen wir uns die chemische Struktur beider Stoffe erstmal genauer anschauen.

Die chemische Struktur von CBD & THC

Die chemischen Formeln von THC und CBD schauen sich auf den ersten Blick zum Verwechseln ähnlich. Dennoch gibt es einen kleinen, aber feinen Unterschied in der Struktur, der für die verschiedenen Effekte beider Substanzen sorgt: Bei CBD ist einer der Kohlenstoffringe geöffnet, bei THC nicht.

  • Chemische Formel CBD: C21H30O2
  • Chemische Formel THC: C₂₁H₃₀O₂

Folgende Abbildung veranschaulicht die unterschiedliche Struktur beider Cannabinoide:

Unterschied chemische Struktur CBD THC

Wie beeinflusst CBD den Körper?

CBD beeinflusst den Körper sanft über das Endocannabinoid-System (ECS): Mehrere In-vitro Studien zeigen, dass CBD die Rezeptoren des ECS nicht direkt aktiviert, sondern nur deren Effekte beeinflusst [4]. CBD entfaltet sein Potenzial indirekt, indem es das FAAH-Enzym blockiert, welches für den Abbau von Anandamid verantwortlich ist.

Ist mehr Anandamid vorhanden, ist auch die CB1-Aktivität verstärkt und das ECS allgemein vitaler [5]. Es hat sich auch gezeigt, dass nicht alle physiologischen Effekte von Cannabidiol über die Cannabinoidrezeptoren vermittelt werden – so hat CBD auch Ziele außerhalb des ECS [4].

CBD verfolgt einen allgemeinen Ansatz zur Förderung des psychischen und physischen Wohlbefindens.

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Wie beeinflusst THC den Körper?

THC wirkt im Vergleich zu CBD weniger komplex. Das Cannabinoid bindet direkt an die Rezeptoren des Endocannabinoid-Systems – diese aktive Interaktion verursacht die psychoaktiven Effekte. Studien weisen darauf hin, dass durch diese Aktion eine erhöhte Menge von Dopamin ausgeschüttet und der Botenstoff GABA blockiert wird [6]. Daher auch das euphorische Gefühl bei der Einnahme von THC, das mit einer veränderten Wahrnehmung einhergeht.

Cannabis, Hanf und Marihuana: Wo liegen die Unterschiede?

Medizinisches Cannabis, Nutzhanf, Marihuana, alles unterschiedliche Begriffe, die im Grunde alle die gleiche Pflanze beschreiben: Der sogenannte Cannabis sativa L., eine Gattung innerhalb der Hanfgewächse. Zu ihr gehören viele unterschiedliche Sorten mit verschiedenen Inhaltsstoffen – und damit verbunden auch unterschiedlichen CBD und THC Gehältern. Für die CBD Öl Herstellung ist es wichtig, aus all den Sorten das passende Pflanzenmaterial auszuwählen.

Cannabis, Hanf und Marihuana: Wo liegen die Unterschiede?

Wie kann man den CBD- und THC Gehalt regulieren?

Die Art der Hanfpflanze ist entscheidend für den CBD- und THC Gehalt der Produkte. Sogenannter Nutzhanf wird zur kommerziellen Nutzung angebaut und dient im Vergleich zu Marihuana nicht als Rausch- oder Arzneimittel. Nutzhanf wird

  • zur Herstellung von Hanffasern angebaut.
  • als Quelle für Hanfsamen genutzt.
  • zur Gewinnung von CBD Ölen, ätherischen Hanfölen und Tees verwendet.[7]

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Vor- und Nachteile der Cannabinoide

Da CBD frei erhältlich ist, hat das Cannabinoid natürlich einen enormen Vorteil im Vergleich zu THC – zudem wirkt es nicht psychoaktiv und trägt ganzheitlich zu einem verbesserten psychischen und emotionalen Zustand bei.

Aber auch THC hat seine Berechtigung: Bei schweren Beschwerden kann der unterstützende, therapeutische Einsatz des Cannabinoids Erfolge bringen. Zudem zählt es zu einem der am meisten erforschten Cannabinoiden der Hanfpflanze. Ein großer Nachteil ist aber die negative Beeinflussung der Sinneswahrnehmungen. Der Konsum vom CBD erweist sich als unproblematisch für die Gesundheit – wohingegen beim Rauchen von THC Schadstoffe freigesetzt werden.

CBD bietet eine Reihe an Vorteile im Alltag sowie vielfältige Einsatzbereiche.

Mehrere Pflanzenstoffe miteinander kombinieren?

Studien weisen darauf hin, dass CBD in Kombination mit THC dazu beitragen könnte, dessen negative Auswirkungen zu reduzieren [8]. CBD versucht immer eine Harmonie herzustellen – und Extreme abzuschwächen, so auch bei THC.

Empfehlenswert ist die Kombination von CBD mit weiteren Stoffen der Hanfpflanze, wie den Terpenen. Der sogenannte Terpen-Entourage-Effekt soll durch das ideale Zusammenspiel von Cannabinoiden und Terpene zu verbesserten Effekten beitragen.

Fazit

Kaum zwei Pflanzenstoffe besitzen so viele Gemeinsamkeiten und stehen doch so im Widerspruch zueinander: Die chemische Struktur von CBD und THC ist zum Verwechseln ähnlich und auch der Ursprung ist derselbe. Dennoch sorgt das THC, das für seine psychoaktive Wirkung bekannt ist, für den berauschenden Unterschied. Produkte mit THC-Gehalt sind deshalb, sofern nicht medizinisch verordnet, illegal. CBD Produkte hingegen besitzen neben dem guten Sicherheitsprofil und dem Fehlen psychoaktiver Effekte eine breite Palette an therapeutischem Potenzial. Sie sind deshalb eine beliebte Ergänzung für die vielfältigen Herausforderungen des Alltags.

Quellen und Studien

[1] WHO. (2018). Cannabidiol. Critical Review Report. Expert Committee on Drug Dependence Fortieth Meeting Geneva, 4-7 June 2018.

[2] WADA. (o.J.). Cannabinoid. Download vom 26. Mai 2021, von [Quelle]

[3] Hahn, M., Hefner, G., Roll, S. (2019). Cannabiskonsum mit Folgen. Deutsche Apotheker Zeitung. 2019, Nr. 8, S. 46. Download vom 27. Mai 2021, von [Quelle]

[4] Larsen, C. & Shahinas, J. (2020). Dosage, Efficacy and Safety of Cannabidiol Administration in Adults: A Systematic Review of Human Trials. J Clin Med Res. 12 (3). S. 129-141. Download vom 26. Mai 2021, von [Quelle]

[5] Leinow, L. & Birnbaum, J. (2019). Heilen mit CBD. Das wissenschaftlich fundierte Handbuch zur medizinischen Anwendung von Cannabidiol. Riva Verlag: München.

[6] Pistis, M. (2002). Delta (9)-tetrahydrocannabinol decreases extracellular GABA and increases extracellular glutamate and dopamine levels in the rat prefrontal cortex: an in vivo microdialysis study. Brain Res. 948(1-2). S.155-8. Download vom 26. Mai 2021, von [Quelle]

[7] Hartmann, M. (2021). CBD. Heilen mit Hanf ohne High. Hilfe bei Stress, Schmerzen, Schlaflosigkeit, Migräne u.v.m. Hans-Nietsch-Verlag: Roßdorf.