Cannabidiol (CBD) und Tetrahydrocannabinol (THC) sind die bekanntesten Cannabinoide aus der Hanfpflanze. Dabei kann die Pflanze mehr als 100 solcher chemischen Verbindungen bilden - darunter auch Cannabichromen (CBC), das drittwichtigste Cannabinoid. Welche chemischen Eigenschaften CBC besitzt und was Studien zu den Effekten sagen, wird der folgende Artikel erklären.

Was ist CBC?

CBC gehört ebenso wie CBD und THC zu den Hauptcannabinoiden der Hanfpflanze, auch wenn CBC weniger populär ist. Dabei hat schon eine Studie aus den 1970er Jahren gezeigt: Bei indischen Landrassensorten machte CBC mehr als 60 Prozent des gesamten Cannabinoidgehalts aus1. Aber auch bei den heutigen gezüchteten Hanfpflanzen spielt CBC eine wichtige Rolle. Dabei lässt sich ein hoher CBC-Gehalt vor allem in jungen Hanfpflanzen nachweisen, der jedoch im weiteren Wachstum bzw. Reifung wieder abnimmt.2

Der Grund, warum ältere Hanfpflanzen weniger CBC enthalten, liegt an der Instabilität des Cannabinoids. Denn wenn die Pflanzen längere Zeit dem Sonnenlicht ausgesetzt sind, wandelt sich CBC in das Cannabinoid Cannabicyclol (CBL) um. Genauer gesagt ist CBL also ein Abbauprodukt von CBC. Bekannt ist diese enzymatische Umwandlung auch bei THC, das bei zu langer Lagerung des Pflanzenmaterials zu Cannabinol (CBN) abgebaut wird.

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Chemische Eigenschaften von CBC

Cannabichromensäure (CBCA) wird wie die Tetrahydrocannabinolsäure (THCA) und Cannabidiolsäure (CBDA) von der Vorläuferverbindung Cannabigerolsäure (CBGA) in der Hanfpflanze gebildet. Durch einen natürlichen chemischen Zerfallsprozess (Decarboxylierung), der eintritt, wenn die Pflanzen längere Zeit dem Sonnenlicht und der Luft ausgesetzt werden, spaltet sich ein Kohlenstoffdioxidmolekül ab und aus den Säuren entstehen Cannabinoide. Durch das Erhitzen des Pflanzenmaterials, zum Beispiel beim Vaporisieren, wird dieser Prozess noch beschleunigt. Dementsprechend wird beispielsweise die Cannabidiolsäure (CBDA) zu Cannabidiol (CBD) und die Cannabichromensäure (CBCA) zu Cannabichromen (CBC) decarboxyliert.

Interessant ist, dass der Großteil der Cannabinoide dieselbe Molekülformel besitzt. Bei CBD, CBC und THC lautet die Formel: C21H30O2. Allerdings sind die Atome bei jedem Cannabinoid unterschiedlich angeordnet, was ihnen dementsprechend auch unterschiedliche chemische Eigenschaften verleiht.

Effekte von CBC

Die Cannabinoide aus der Hanfpflanze interagieren mit dem körpereigenen Cannabinoidsystem (Endocannabinoidsystem), wozu die Cannabinoidrezeptoren 1 (CB1) und 2 (CB2) sowie die Endocannabinoide gehören. Letztgenannte sind cannabinoidähnliche Substanzen, die der Körper selbst bei Bedarf produzieren kann, jedoch wesentlich schneller abbaut als die Cannabinoide aus der Hanfpflanze.

Das Endocannabinoidsystem (ECS) ist eine Art Regulationssystem und Teil des menschlichen Nervensystems. Damit ist es an der Steuerung zahlreicher Prozesse im Körper beteiligt. Aktiviert wird das ECS durch die Endocannabinoide und die Cannabinoide aus der Hanfpflanze, indem sie an die Cannabinoidrezeptoren binden.

Die Cannabinoidrezeptoren lassen sich wiederum nahezu im ganzen Körper nachweisen. Während sich die CB1-Rezeptoren vorwiegend in verschiedenen Bereichen des Gehirns und Organen wie dem Darm und den Nieren befinden, liegen die CB2-Rezeptoren hauptsächlich auf den Zellen des Immunsystems. Zudem verfügen auch die Zellen, die am Knochenaufbau und Knochenabbau beteiligt sind, über CB2-Rezeptoren.

Bekanntlich bindet THC an die CB1-Rezeptoren und löst so die berauschende Wirkung aus. Da sich CBC nicht an diese Rezeptoren bindet, löst es dementsprechend nicht diesen Effekt aus und wird als nicht berauschend wirkendes Cannabinoid eingestuft. Lange Zeit war unklar, ob CBC überhaupt an Cannabinoidrezeptoren bindet. Neueste Studien zeigen jetzt aber, dass CBC die CB2-Rezeptoren aktivieren kann. Über noch unbekannte Wege scheint CBC zudem die Bildung von Endocannabinoiden beeinflussen zu können.3

Besitzt CBC therapeutisches Potenzial?

THC und CBD sind zwei Cannabinoide, über deren potenzielle Effekte schon viel geforscht wurde. Seit Längerem beschäftigt sich die Forschung aber auch mit CBC. Zwar fehlen noch klinische Studien (am Menschen), die bislang erzielten Resultate sind jedoch vielversprechend:

  • Die Gabe von CBC und CBD sowie CBC und THC entfaltete bei Mäusen einen positiven Einfluss auf das emotionale Wohlbefinden.4
  • In einer Tierstudie fanden ForscherInnen heraus, dass CBC bei einem Pfotenödem vorteilhaft sein konnte. Verstärkt wurde die Wirkung durch die gleichzeitige Verabreichung von CBC und THC.5
  • In vitro Studien (Untersuchungen an Gewebestrukturen – sprich: außerhalb eines lebenden Organismus) haben Hinweise darauf geliefert, dass CBD womöglich die Aktivität von Proteinen beeinflussen kann, die an der Wahrnehmung negativer Empfindungen beteiligt sind. CBC scheint einer Tierstudie zufolge ebenso dazu in der Lage zu sein.6
  • Die Gabe von CBC bei Mäusen mit Unwohlsein im Darm führte dazu, dass sich die Hypermotilität des Darms (Durchfall) normalisierte7

Darüber hinaus scheint CBC ähnlich wie CBD protektive Effekte auf die Zellen auslösen zu können. Hierauf weist eine Tierstudie hin, in der ForscherInnen CBC, CBD und CBG bei Mäusen testeten. Im Ergebnis heißt es, dass CBC die Lebensfähigkeit von neuralen Stamm- und Vorläuferzellen erhöhte.8

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CBD und CBC bei Akne

Aus verschiedenen Studien ist bekannt, dass Cannabidiol (CBD) das Potenzial besitzt, das Hautbild zu beeinflussen9. Insbesondere für unreine Haut könnte dies durchaus von Nutzen sein.

Aber nicht nur CBD, sondern auch weitere Cannabinoide aus der Hanfpflanze haben sich für das Hautbild als vielversprechend erwiesen. So heißt es in den Ergebnissen einer Tierstudie, dass Cannabigerol (CBG) und Cannabigerovarin (CBGV) bei trockener Haut unterstützen könnten. CBC, Cannabidivarin (CBDV) und Tetrahydrocannabivarin (THCV) zeigten tiefergehende positive Einflüsse auf die Haut.10 Allerdings fehlen auch hier noch aussagekräftige Studien, die eine eindeutige Wirksamkeit belegen.

CBD und CBC bei Epilepsie

Die antiepileptische Eigenschaft von CBD wurde in verschiedenen klinischen Studien untersucht. Insbesondere bei Epilepsieformen wie dem Dravet- oder Lennox-Gastaut-Syndrom steht CBD immer wieder im Diskurs.11

An Mäusen mit dem Dravet-Syndrom haben ForscherInnen die antikonvulsiven Effekte von den Cannabinoiden CBC und Cannabichromvarin (CBCV) sowie der Cannabinoidsäuren Cannabichromensäure (CBCA) und Cannabichromvarinsäure (CBCVA) untersucht.12 Vor allem CBC, CBCA und CBCVA erwiesen sich dabei als spanned. Weitere Untersuchungen sind daher notwendig.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass CBC Öl womöglich ein breites Anwendungsspektrum besitzen könnte. Denn die vorläufigen Ergebnisse aus den Tierstudien weisen auf ein deutliches Potenzial des Cannabinoids hin. Allerdings müssen die komplizierten Mechanismen der Effekte noch entschlüsselt und aussagekräftige Studien am Menschen durchgeführt werden. Es wird angenommen, dass CBC - genau wie alle anderen Cannabinoide - zum Entourage-Effekt beiträgt. ForscherInnen gehen davon aus, dass die Cannabinoide und Terpene aus der Hanfpflanze synergetisch wirken und ein besseres Wirkungsspektrum entfalten können als eine Einzelsubstanz.13 Bei CBC wird dies offensichtlich, da es seine potenzielle Effektivität in den Tierstudien in Verbindung mit weiteren Cannabinoiden gezeigt hat.

Quellen und Studien

[1] Holley, J., Hadley, K., Turner, C. Constituents of cannabis sativa L. XI: Cannabidiol and cannabichromene in samples of known geographical origin. Download vom 26. Juli 2023, von [Quelle]

[2] Mejer, E. et al. (2003). The inheritance of chemical phenotype in Cannabis sativa L. Genetics. 2003 Jan;163(1):335-46. Download vom 26. Juli 2023, von [Quelle]

[3] Udoh, M. et al. (2019). Cannabichromene is a cannabinoid CB2 receptor agonist. British Journal of Pharmacology. 176(23):4537-4547. Download vom 26. Juli 2023, von [Quelle]

[4] El-Alfy, et al. (2010). Antidepressant-like effect of Δ9-tetrahydrocannabinol and other cannabinoids isolated from Cannabis sativa L. Pharmacology Biochemistry and Behavior. Download vom 26. Juli 2023, von [Quelle]

[5] DeLong, G. et al. (2011). Pharmacological Evaluation of the Natural Constituent of Cannabis Sativa, Cannabichromene and its Modulation by Δ9-Tetrahydrocannabinol*. Drug and Alcohol Dependence. 112(1-2): 126–133. Download vom 26. Juli 2023, von [Quelle]

[6] Maione, S. (2011). Non-psychoactive cannabinoids modulate the descending pathway of antinociception in anaesthetized rats through several mechanisms of action. British Journal of Pharmacology. 162(3):584-96. Download vom 26. Juli 2023, von [Quelle]

[7] Izzo, A. (2012). Inhibitory effect of cannabichromene, a major non-psychotropic cannabinoid extracted from Cannabis sativa, on inflammation-induced hypermotility in mice. British Journal of Pharmacology. 166(4): 1444–1460. Download vom 26. Juli 2023, von [Quelle]

[8] Shinjyo, N. (2013). The effect of cannabichromene on adult neural stem/progenitor cells. Neurochemistry International 63(5):432-7. Download vom 26. Juli 2023, von [Quelle]

[9] Latour, A. (2022). Hilft CBD gegen Akne? Download vom 26. Juli 2023, von [Quelle]

[10] Oláh, A. et al. (2016). Differential effectiveness of selected non-psychotropic phytocannabinoids on human sebocyte functions implicates their introduction in dry/seborrhoeic skin and acne treatment. Experimental Dermatology. 25(9):701-7. Download vom 26. Juli 2023, von [Quelle]

[11] Arzimanoglou, A. et al. (2020). Epilepsy and cannabidiol: a guide to treatment. Epileptic Disorders.1;22(1):1-14. Download vom 26. Juli 2023, von [Quelle]

[12] Anderson, L. et al., (2021). Cannabichromene, Related Phytocannabinoids, and 5-Fluoro-cannabichromene Have Anticonvulsant Properties in a Mouse Model of Dravet Syndrome. ACS Chemical Neuroscience. 12(2):330-339. Download vom 26. Juli 2023, von [Quelle]

[13] Russo, E. (2011). Taming THC: potential cannabis synergy and phytocannabinoid-terpenoid entourage effects. British Journal of Pharmacology. 163(7):1344-64. Download vom 26. Juli 2023, von [Quelle]